Sind Nullgebote bei der Auktion der BNA für die Stilllegung von Kohlekraftwerken in Deutschland der Beleg für eine heute schon unwirtschaftliche Kohleverstromung?
Welche Motive stecken hinter der Entscheidung der Betreiber, Kraftwerke für 0 € bzw. 6047 € pro MW Leistung abzuschalten? Die steigenden CO2 – Preise und eine damit immer unwirtschaftlicher werdende Kohleverstromung üben den vom Staat gewünschten Kostendruck auf die Kraftwerksbetreiber aus. Ein nicht zu vernachlässigender, aber kaum kommunizierter Treiber für ein frühestmögliches Abschalten des Kraftwerks ist jedoch eine mit dem Ausstieg einhergehende staatliche Fördermaßnahme.
Kraftwerksbetreibern, die im Rahmen des Ausstiegswettbewerbs im Bereich der Kohleverstromung bezuschusst wurden, werden insgesamt 5 Mrd. Euro Fördermittel in Form von Anpassungsgeldern im Zeitraum von 2020 bis 2048 gewährt. Zweck der staatlichen Fördergelder ist es einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung (APG) zu ermöglichen.
Diese Fördermaßnahmen und die steigenden CO2-Zertifikatspreise führten zu einem starken Ausstiegs-Wettbewerb und zu überzeichneten Ausschreibungen. Der Kohleausstieg hat bereits im großen Stil begonnen, daran ist nicht zu zweifeln. Denn die rege Beteiligung zeigt, dass den Kraftwerksbetreibern die Vorteile eines frühen Ausstiegs sehr wohl bewusst sind.
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Dies ist ein Meinungsbeitrag von S. Kerstan (Mai 2021)